Seit Jahren war unsere Segeltour bereits für die Sommerferien 2020 geplant. Es sollte gemeinsam mit anderen Jugendfeuerwehren des Amtes Bargteheide-Land nach Holland aufs Ijsselmeer bzw. das Wattenmeer gehen. Dann kam Corona und wir mussten neu planen. Erst war der Plan, die Reise einfach auf 2021 zu verschieben, doch leider bestand zum Reisetermin noch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amt. Sehr kurzfristig mussten wir nach Alternativen suchen und fanden eine. Wir segelten ab/bis Kiel auf dem Dreimaster Regina Maris. Das Protokoll einer lang ersehnten Reise...

Sonntag, 20.06.2021: Wir trafen uns schon am frühen Nachmittag in Bargfeld-Stegen am Feuerwehrhaus. 26 von 27 Kindern und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr hatten sich angemeldet. 5 Betreuer begleiteten die Reise. Los ging es wie so oft mit einem Corona-Test für alle. Nachdem alle ein negatives Ergebnis hatten, konnten wir mit dem Verladen des Gepäcks beginnen und die Eltern verabschiedeten sich langsam. Unterstützt wurden wir durch unseren Kameraden Steffen, der die Reise zwar nicht begleiten konnte, aber mit dem Mannschaftswagen der Feuerwehr und unserem Anhänger aber einen Teil der Gruppe, unsere Vorräte und unser gesamtes Gepäck nach Kiel brachte. Auch ein Kamerad der FF Nienwohld unterstützte uns mit deren Mannschaftswagen und brachte uns nach Kiel. Aufgeteilt auf die verschiedenen Fahrzeuge waren wir dann viel zu früh im Hafen von Kiel. Kurzerhand teilten wir uns in 2 Gruppen auf und erkundeten die Umgebung. Bevor es dann endlich an Bord ging, wurden wir auf der Blücherbrücke noch von einem gratis Softeis für alle überrascht. Um 19:00 Uhr enterten wir die Regina Maris, verstauten die Vorräte und bezogen die Kabinen. Unser Kapitän Martin gab eine erste Sicherheitseinweisung und erklärte die Regeln an Bord. Steffen hatte Essen für uns vorbereitet; und so gab es eine leckere Reispfanne zum Abendessen. Alle freuten sich auf die erste Fahrt am nächsten Tag.

Segel setzenMontag, 21.06.2021: Um 08:30 Uhr hieß es Leinen los. Allerdings kamen wir nicht weit, denn wir mussten erstmal Treibstoff bunkern. Danach ging es endlich richtig los. Kaum waren wir etwas aus der Förde raus, begann ordentlicher Seegang und der Wind frischte deutlich auf. Die ersten Segel wurden gehisst und wir lernten die nötigen Handgriffe um mit den vielen Tauen sicher umgehen zu können. Nach anfänglich großer Freuede über den Seegang, wich nach einiger Zeit die Freude bei einzelnen fast so schnell wie die Gesichtsfarbe. Mittschiffs sammelten sich die Seekranken während andere sich über die Wellen freuten. Als wir gegen Mittag in die Eckernförder Bucht segelten, flachte das Meer schnell ab und der Wind ließ nach. Der Weg bis zu unserem Liegeplatz genügte, dass alle wieder fit waren. Der Regen hatte jedoch bei fast allen dafür gesorgt, dass auch die beste Regenkleidung durchfeuchtet war. Den Nachmittag nutzten wir zum Kochen und Kartenspielen. Es gab das erste Muffinwettessen welches die nächsten Tage in einem großen Schokokusswettessen für alle gipfeln soll. In kleinen Gruppen wurde Eckernförde erkundet und die ersten Vorräte wurden aufgefüllt. 

Dienstag, 22.06.2021: Das Wetter hatte sich beruhigt und es wurde Kurs gesetzt in Richtung Marstal auf der Insel Ærø (Dänemark). Auf der Fahrt bei etwas ruhigerer See wurden dann alle möglichen Segel aufgezogen und alle lernten die Unterschiede zwischen "Flieger", "äusserer und innerer Klüver", "Fock" und "Breitfock" und all den anderen Segeln. Nach einer Einweisung durch die Crew durfte auch das Netz am Bug des Schiffes und der Fockmast erklettert werden. Je näher wir Dänemark kamen, je mehr frischte der Wind wieder auf und die Wellen wurden größer. Seekrank wurden heute jedoch nur noch wenige und auch die nur sehr kurz. Es war ein langer und schöner Tag auf See. In Marstall festgemacht, haben wir uns schnell auf den Weg zu einem großen Spielplatz gemacht - die mitgebrachten Bälle konnten genutzt werden um für ein wenig Bewegung für alle zu sorgen. Spätestens heute ist auch das letzte Heimweh verflogen und die Stimmung war sehr gut.

   

Mittwoch, 23.06.2021: Der Tag begann mit einem Corona-Hurtigtest im örtlichen Testcenter. Danach führte uns unser Kapitän durch das örtliche Schifffahrtsmuseum. Als erfahrener Seefahrer konnte er uns vieles lebhaft erklären. Am späten Vormittag fuhren wir dann aus dem Hafen und hatten noch kein festes Ziel - heute Nacht wollten wir uns eine Bucht suchen und dort ankern. Wir hatten die Segel gesetzt und freuten uns auf einen schönen Tag. Ganz schnell hatten wir jedoch fast das Gefühl zu stehen. Es war einfach zu wenig Wind um ernsthaft voran zu kommen. So nutzen wir die Gelegenheit um aus dem Beiboot Bilder vom Schiff zu machen. Als der Wind nicht kräftiger wurde, wurden die Segel eingeholt und wir fuhren mit dem Motor in eine schöne Bucht in der Nähe. Dort ließen wir den Anker zu Wasser und konnten in der Ostsee baden gehen. Am späten Nachmittag setzten wir dann mit dem Beiboot an Land über und spielten auf einer Wiese noch eine Runde mit den Bällen. Rechtzeitig zum EM Länderspiel gegen Ungarn waren wir dann mit dem Abendessen fertig und nachdem "Die Mannschaft" sich mit einem Unentschieden den Einzug ins Achtelfinale gesichert hatte, gingen alle zügig ins Bett. In der Nacht musste abwechselnd Ankerwache gehalten werden - jede Stunde war eine andere kleine Gruppe dran die Position des Schiffes zu überwachen. 

Donnerstag, 24.06.2021: Der Anker wurde eingeholt und Kurs gesetzt in Richtung Ostseebad Damp. Endlich wieder Segel setzen und klettern gehen. Eigentlich war schönes Wetter, der Wind war phasenweise allerdings etwas mau. Trotzdem kamen wir unter Segel gut voran und erreichten Damp am späten Nachmittag. Kurz bevor wir in Damp ankamen, gab es plötzlich Feueralarm. Auf dem Vorschiff brannte es und wir mussten zügig einen Löschangriff aufbauen. Natürlich war es nur eine Übung aber unser Kapitän Martin war sehr zufrieden. Wir waren wohl recht schnell. Leider durften wir als große Gruppe nicht ins örtliche Spaßbad und so zog es uns an den Strand und in die Ostsee. Am Abend gab es Pizza und wir haben das Schokokusswettessen ausgetragen. Lennox war der eindeutige Sieger bei den Runden der Kinder und Jugendlichen. Im Finale gegen die Betreuer, war Dirk dann aber doch schneller. Die letzte Nacht an Board stand bevor und alle waren bereits ein wenig wehmütig.

Freitag, 25.06.2021: Sven hatte am Abend vorher Kontakt zu den Seenotrettern aufgenommen und für heute morgen vereinbart, dass wir uns den Seenotretter in Damp ansehen durften. In kleinen Gruppen wurde uns das Boot in allen Details erklärt und alle unsere Fragen wurden geduldig beantwortet. Vielen Dank an die DGzRS Station in Damp für diese tolle Gelegenheit. Danach hieß es Leinen los und Kurs setzen nach Kiel. Der Wind war mau und so fuhren wir heute ohne Segel mit dem Motor. Kurz vor Kiel ging dann unser Betreuer Marvin über Bord - natürlich war auch dies nur eine Übung und Marvin trug einen Überlebensanzug. Es war trotzdem für alle interessant zu sehen wie schnell so ein Schiff weit weg ist und wie lange es braucht um zu wenden um Marvin zu retten. Als letzte Übung musste noch das Deck geschrubbt werden und wir begannen langsam aber sicher unsere Sachen zu sortieren und bereit zu legen. In Kiel angekommen brachten wir unser Gepäck an Land und wurden dann schon von unseren Kameraden aus Bargfeld-Stegen und Nienwohld erwartet. Nach einer letzten Verabschiedung von der Crew ging es zurück nach Bargfeld-Stegen. Unser Jugendgruppenleiter Robin beendete die Segeltour 2021 um 17:00 Uhr mit einem dreifachen "Gut Wehr".

Es war eine tolle Reise, die uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Vielen Dank an alle, die diese Segeltour möglich gemacht haben.  

  

Jugendfeuerwehr Bargfeld-Stegen
Mittelweg 4
23863 Bargfeld-Stegen

 

Jugendfeuerwehrwart:
Dirk Feuerer
 04532 - 977292

 

Wehrführer:
Ronald Willmann
 04532 - 22512